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Wie es dazu kam…

Gegen Ende des Jahres 2010 war der lokalen Presse zu entnehmen, dass der neue Eigentümer (ein „Investor“ wohnhaft in Bad Homburg) des Ladenzentrums in Oberlinden dort erhebliche und für den Charakter des Wohngebietes gravierende Baumaßnahmen plane. Zur Behebung des Leerstandes sei beabsichtigt, Teile der vorhandenen ein- und zweigeschossigen Bauten auf „III+S“ (d.h. faktisch 4-geschossig) aufzustocken um dort dutzende neuer Wohnungen zu schaffen. Es sei geplant, die Mieteinahmen aus den zusätzlichen Wohnungen teilweise zur Quersubventionierung einer dringend erforderlichen Einrichtung zur Lebensmittelversorgung im Stadtteil zu verwenden.

Ein Erörterungstermin im Stadtplanungsamt mit zwei Anwohnern anhand einer Vorentwurfsplanung brachte erste Erkenntnisse zu den baulichen Änderungswünschen des Investors und bestätigte die Pressemeldungen.

Dass die Schaffung von Wohnungsbau hier nur mit einer durch die Stadtverordneten zu beschließenden Änderung des vorhandenen Bebauungsplanes ermöglicht werden könne wurde schnell klar. Unklar blieb jedoch das Finanzierungsmodell zur Schaffung einer Lebensmittelversorgung, zumal hierfür mit dem Investor keine verbindliche Regelung getroffen werden solle.

Weitere Einzelheiten, wie z.B. die bauliche Erweiterung des künftigen Wohnblocks in nördliche Richtung, der Wegfall  zahlreicher Parkplätze und die lt. Vorentwurf geplante Privatisierung von Flächen des Wendehammers im Anemonenweg für Mietergärten weckten bei der Anwohnerschaft erhebliche Zweifel an der Gesamtkonzeption. Die deshalb an die Verwaltung gerichteten Schreiben der verunsicherten Anwohner wurden sinngemäß damit beantwortet, dass sich das Projekt noch in einer sehr frühen Phase befinde und noch keinerlei Beschlüsse durch die Stadtverordneten gefasst worden seien. Mit einer Unterschriftenliste hatten sich sodann 65 Anwohner mit ihren Fragen an die Verwaltung gewendet. Diese verwies im Prinzip auf die geltende Rechtslage, wonach im Bebauungsplanverfahren die Bürgerschaft generell das Recht habe, Anregungen und Bedenken schriftlich vorzutragen.

Die Forderung der Oberlindener Bürger mit der Verwaltung und der Politik in einen offenen Dialog zu den Planungsideen zu treten, wurde zunächst nicht erfüllt.

In einer Anwohnerversammlung im Evangelischen Gemeindesaal am 08. April 2011, an der über 100 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, wurde eine Anwohnerinitiative mit über 70 Mitgliedern ins Leben gerufen. An der Veranstaltung hatten Vertreter und Vorsitzende fast aller Fraktionen im Rathaus teilgenommen. Die als Bürgerin Oberlindens ebenfalls anwesende Stadtverordnetenvorsteherin, Frau Wahler-Wunder bestätigte dem Auditorium, dass viele Dinge die auf der Veranstaltung von einigen Anwohnern anhand einer Powerpoint-Präsentation vorgetragen wurden, ihr persönlich bisher nicht bekannt waren. Sie und auch ein Vertreter der Grünen verwiesen zwar erneut auf die üblichen Abwägungsregelungen bei der Bauleitplanung durch die Stadtverordneten, doch aus dem Auditorium wurden klare Forderungen zur Offenlegung der Planung vor einer etwaigen kommunalen Beschlussfassung laut. Spätestens in der Veranstaltung wurde den  aufgebrachten Anwesenden klar, dass durch extensiven Wohnungsbau an dieser Stelle (zur Erfüllung der Gewinnerwartungen eines Investors) das Problem der fehlenden Nahversorgung nicht gelöst wird.

Die von der Versammlung gewählten Sprecher der Anwohnerinitiative, Herr Lothar Volkert, Herr Dr. Alexander Hertle, Herr Ulrich Helm und Herr Christof Brust  wurden danach zunächst von  der Stadtverwaltung Langen  zu einem ersten Dreiergespräch mit dem Investor eingeladen  um die weitere Vorgehensweise zu erörtern.

Dieses war zugleich der Startschuss zur Web-Site „Anwohnerinitiative Neue Mitte Oberlinden“. Insbesondere über dieses Medium wird nun die Anwohnerinitiative fortlaufend sowie möglichst aktuell und transparent über den Stand der Dinge kommunizieren. Eine rege Beteiligung an diesem Prozess durch die Mitglieder der Initiative und durch alle Anwohner Oberlindens ist höchst willkommen.

12.05.11

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